Rebozo – Sanfte Begleitung in Schwangerschaft und Wochenbett
- Thea Maillard
- 19. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Rebozo – ein traditionelle Technik aus Mexiko, die heute weltweit in der Schwangerschaftsbegleitung, unter der Geburt und im Wochenbett eingesetzt wird.
Die Schwangerschaft ist eine Zeit großer körperlicher und emotionaler Veränderungen. Umso wertvoller sind Rituale und Techniken, die Frauen in dieser intensiven Phase unterstützen, Halt geben und Verbindung schaffen. Eine solche Praxis ist die Rebozo-Technik.

#1: Was ist ein Rebozo?
Ein Rebozo ist ein gewebtes Tuch, meist etwa 2 bis 2,5 Meter lang, das ursprünglich in der indigenen mexikanischen Kultur von Frauen als Kleidungsstück und Tragetuch verwendet wurde. Doch darüber hinaus dient es als vielseitiges Werkzeug in der Körperarbeit – besonders in der Schwangerschaft und im Wochenbett. Durch achtsame Bewegungen, Wiegen, Schaukeln und sanften Druck kann ein Rebozo Spannungen lösen, Entlastung bringen und die Körperwahrnehmung stärken.
#2: Rebozo in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper ständig. Viele Frauen erleben Verspannungen im unteren Rücken, in der Hüfte oder im Becken. Die Rebozo-Technik kann hier wohltuende Unterstützung bieten:
• Linderung von Rückenschmerzen und Verspannungen
Durch sanftes Schaukeln im Sitzen oder Liegen können Muskeln entspannen, das Becken wird entlastet, und die Durchblutung gefördert.
• Verbindung zum eigenen Körper und zum Baby
Die langsamen, rhythmischen Bewegungen helfen, zur Ruhe zu kommen, und fördern eine liebevolle Verbindung zur eigenen Mitte.
• Kindliche Position
Rebozo kann als Teil der Körperarbeit genutzt werden, um das Baby sanft in eine günstigere Position zu bringen – zum Beispiel bei einem hohen oder schräg liegenden Kopf. Auch das Gefühl von „getragen werden“ kann Frauen stärken und Vertrauen in den eigenen Körper fördern.
#3: Rebozo im Wochenbett
Nach der Geburt steht Regeneration im Vordergrund. Der Körper hat Außergewöhnliches geleistet und darf sich nun sammeln, neu ordnen und heilen. Hier wird Rebozo oft in einem sehr besonderen Ritual verwendet: dem Closing the Bones – einem „Schließen der Knochen“.
• Ritual des Wiederschließens
In vielen traditionellen Kulturen werden Frauen nach der Geburt physisch und emotional „geschlossen“ – als symbolischer und tatsächlicher Abschluss des Geburtsprozesses. Beim Rebozo-Ritual wird der Körper an verschiedenen Stellen (Kopf, Schultern, Bauch, Becken, Beine) achtsam in Tücher gewickelt, gehalten und sanft zusammengedrückt. Dieses Halten kann tiefes Loslassen ermöglichen – auf körperlicher wie auf emotionaler Ebene.
• Raum für Integration und Heilung
Viele Frauen erleben das Rebozo-Ritual im Wochenbett als heilsam – nicht nur für den Körper, sondern auch für Herz und Seele. Es ist eine Einladung, die Geburtserfahrung zu verarbeiten, sich wieder in sich selbst zu verankern und den Übergang in die Mutterschaft bewusst zu gestalten.
#4: Wer kann Rebozo anwenden?
Rebozo-Techniken werden oft von Doulas, Hebammen oder Körperarbeiterinnen angeboten. Auch Partner/innen oder Freund/innen können einfache Techniken erlernen und so unterstützend wirken – etwa durch das Halten des Beckens oder das sanfte Wiegen.
Gerne zeige ich dir und deinem/r Partner/in Rebozo-Techniken, die ihr dann gemeinsam anwenden könnt.
Wichtig ist: Rebozo ersetzt keine medizinische Begleitung, sondern ergänzt sie auf liebevolle und ganzheitliche Weise.
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